Im Zweijahresrhythmus setzt die sgaop Schwerpunktthemen. Ein Schwerpunktthema gibt Orientierung und Inspiration für die diversen Anlässe. Der so entstehende Fokus ermöglicht es, in einen Themenkomplex einzutauchen und Anker zu setzen. Der Vorstand macht sich die Wahl jeweils nicht leicht: Es sollen Themen aufgegriffen werden, die aktuell sind, Interesse wecken und wo psychologisches Potential drinsteckt. Zudem soll das Thema breit genug, aber nicht zu breit sein.
«Psychologie des Wandels» lautete das Schwerpunktthema der Jahre 2021/2022.
Wandel braucht Psychologie. Denn Psychologie dreht sich um das Erleben und Verhalten des Menschen. Und wo ist Erleben intensiver als im Wandel? Wandel passiert selbstgewählt oder aufgezwungen. Er löst Neugier oder Angst aus. Oder Beides. Mit Bertrand Piccards Worten: «Eine Abenteuer ist eine Krise, die wir selbst gewählt haben.» Und die psychologische Wegapotheke sollte bei keinem Abenteuer fehlen.
Psychologie braucht Wandel. Denn oft kreieren andere Disziplinen den Wandel: Wirtschaftskapitäne etwa. Und die Psychologie hat sich um die flankierenden Massnahmen zu kümmern. Doch Psychologie kann mehr als «verarzten». Den perfekten Weg durch den Wandel kennen auch wir Psychologinnen und Psychologen nicht. Denn bekannte Wege führen zu bekannten Zielen. Meistens jedoch ist das Ziel des Wandels etwas Neues, ein noch nicht gänzlich bekanntes Ziel. Und dorthin führen unbekannte Wege. Psychologie nimmt uns den Wandel nicht ab. Doch sie bietet Navigationsinstrumente durch die Ungewissheit des Wandels.